1. WIE WICHTIG IST DER EUROPÄISCHE BESCHICHTUNGS- UND CONVERTING MARKT FÜR IHR UNTERNEHMEN?
Josef Döing: Wir sind ein breit aufgestellter Maschinenbauer, der weltweit für verschiedenste Applikationen Anlagenkonzepte entwickelt, von der Tapeten und Bodenbelagsindustrie bis hin zur dekorativen und pharmazeutischen Folienindustrie. Gerade im Segment der selbstklebenden Folien nimmt der europäische Beschichtungsmarkt für uns einen sehr großen Stellenwert ein. In den letzten Jahren haben wir daher viele Weichenstellungen für Entwicklungen im Bereich Converting umgesetzt.
Esa-Matti Aalto: Coating und Converting ist unser Kerngeschaft. Polytype Converting ist tief verwurzelt in diesem Geschäftsbereich und bietet dem Markt seit uber 50 Jahren maßgeschneiderte Technologie-Lösungen. Als europäisches Unternehmen ist der europäische Markt unser Heimrevier und nach wie vor der wichtigste Markt für uns.
2. WAS WERDEN SIE AUF DER MESSE AUSSTELLEN?
Josef Döing: Wir stellen zum ersten Mal gemeinsam mit Polytype Converting GmbH auf der Messe aus und präsentieren somit das gesamte Converting – Portfolio der Olbrich Gruppe. Bereits seit mehreren Jahren verzichten wir darauf reale Maschinen auf dem Messestand aufzustellen. Die Einheiten sind schlicht zu groß und enthalten kundenspezifische Elemente, die wir schützen wollen. Stattdessen verwenden wir multimediale Möglichkeiten um den Besuchern der Messe unsere technologischen Kompetenzen darzustellen. Dazu zählen neben dem Beschichten, Drucken und Lackieren auch das Trocknen, Laminieren/Kaschieren, Prägen/Glätten, Kalandrieren, Wickeln, Konfektionieren und die Antriebs- und Steuerungstechnik. Auf der ICE Europe wird natürlich die Folienbranche im Vordergrund stehen, wir treffen aber auch Kunden der Bodenbelags- und Tapetenindustrie und den technischen Textilien. Neben dem Vertriebsteam werden auch Mitarbeiter aus dem Bereich Technik, sowie unsere internationalen Vertriebspartner vor Ort sein und unseren Besuchern am Messestand in Halle A6 gerne einen Einblick in unser Leistungsspektrum vermitteln. Gemeinsam mit der Polytype Converting GmbH sind wir am Markt nun noch stärker, unsere Technologien können wir bestmöglich ergänzen und seit unserem Zusammenschluss vor 2 Jahren haben wir unseren Marktanteil stetig weiter ausgebaut. Wir bieten unseren Kunden und Interessenten die Möglichkeit die Produktion/Veredelung Ihrer Produkte an einer von unseren fünf Technikumsanlagen auszutesten, unter möglichst produktionsnahen Bedingungen.
Esa-Matti Aalto: Für uns wird die ICE Europe als Symbol für den Zusammenschluss der Olbrich und Polytype-Converting stehen. Entsprechend werden wir auf einem Gemeinschaftsstand ausstellen, auf dem sich unsere Kunden von den Kompetenzen der Olbrich Gruppe überzeugen konnen. Auf dem Gebiet der Innovationen wird Polytype Converting das in Zusammenarbeit mit der Firma Eltex entwickelte ≪Anti Misting Tacker≫ System vorstellen. Dieses eliminiert den im Silikonauftragswerk auftretenden Silikonnebel und ermöglicht unseren Kunden hohe Einsparpotentiale, erhöhte Sicherheit und deutlich reduzierte Reinigung-und Stillstandszeiten in der Produktion. Des Weiteren geben unsere Experten über die neusten Entwicklungen aus der Beschichtungs- und Trockungstechnik gern detailliert Auskunft an unsere Kunden und das Fachpublikum.
3. DIESES JAHR WIRD DAS THEMA EXTRUSION BESONDERS HERVORGEHOBEN. WAS IST IHRE MEINUNG DAZU UND WELCHES ANDERE THEMA WÜRDEN SIE GERNE IN DIESER FORM THEMATISIERT WISSEN?
Josef Döing: Obwohl wir keine Extruder bauen, haben wir dennoch bereits viele Projekte zusammen mit Partnern realisiert. Beispielhafte Anwendungen in diesem Bereich sind die Beschichtungs- und Laminierungstechnik, aber auch speziell hinsichtlich der Kalandertechnik kommt das Thema Extrusion zum Einsatz, wo wir inzwischen einige Referenzen nennen können. Des Weiteren sehen wir, dass durch Extrusion weitere Einsatzgebiete, insbesondere in Bezug auf Recycling, erschlossen werden können. Ein anderes Thema, dass wir in dieser Form gerne thematisiert wissen möchten, ist die Thematik Industrie 4.0 und Energieeffizienz. Wir nehmen uns den Themen bereits seit langem an und sehen Potentiale bei der weiteren Entwicklung der Anlagenvernetzung oder der Konzipierung energieeffizienter Anlagenkonzepte.
Esa-Matti Aalto: Extrusion gehört zwar nicht zu den Kern-Geschaftsfeldern unserer Unternehmung, dennoch sind wir auch auf diesem Gebiet mit integrierten Lösungen aktiv. In diesem Zusammenhang sehen wir sicherlich enge Parallelen zum Thema ≪Verpackung≫ und ≪Recycling≫, welches sowohl die Themenfelder Extrusionsbeschichtung als auch das ≪Liquid Coating≫ einschließt. Funktionelle Beschichtungen werden heute im Verpackungssektor immer wichtiger, da sie eine echte Alternative zu nicht recyclierfähigen Verbundstoffen darstellen. Hier bietet Polytype Converting eine Vielzahl an zukunftsweisenden Technologielösungen.
4. WELCHE TRENDS ERWARTEN SIE AUF DER MESSE ZU SEHEN?
Josef Döing:Wie soeben erwähnt, sind wir sehr interessiert und auf der Suche nach Neuerungen und Lösungsansatzen hinsichtlich Industrie 4.0 und Energieeffizienz. Wir befassen uns auch intensiv mit dem Thema Digitaldruck für die Entwicklung von Anwendungen im Single pass Druck, wie beispielsweise für Tapeten. Auch hier erwarten wir aktuelle Trends auf der Messe.
Esa-Matti Aalto: Wie erwähnt wird sicherlich das Thema Recycling und Verpackung an sich im Fokus stehen. Das Thema Plastik und die Verschmutzung der Weltmeere ist heute präsenter denn je. Die gesamte Converting Industrie arbeitet aktiv an Lösungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in bezug auf Ressourcenschonung und Wiederverwertbarkeit.
5. VON WELCHEN ENTWICKLUNGEN UND INNOVATIONEN WÜRDE IHRE BRANCHE AM MEISTEN PROFITIEREN?
Josef Döing: Wir, als Maschinenbauer, begleiten Entwicklungen und fördern Innovationen. Mithilfe unseres leistungsstarken Technikums entwickeln wir gemeinsam mit dem Kunden neue Produkte und Verfahren und testen diese unter möglichst realen Produktionsbedingungen zur Sicherstellung einer stabilen Produktionslinie. Die Entwicklung innovativer Anlagenkonzepte hat für uns Priorität, daher sind wir stets auf der Suche nach Optimierungen und Verbesserungen. Für die Zukunft sehen wir Potenzial darin, Produkte noch besser und für den Endverbraucher sicherer zu machen. Schadstoffvermeidung, Energieeffizienz oder die Verwendung von Biokunststoffen sind nur einige Stichworter, die uns dazu spontan einfallen. Im Grunde ändert sich aber nichts: Wir sind für die innovativen Weltmarktführer verschiedener Branchen seit Jahrzehnten tätig. Das ist nur möglich, wenn Entwicklung und Innovation – neben höchster Qualität – immer im Fokus stehen.