PRO Flexconvert: Herr Aalto, wieso war gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Open House zum Thema Barriere-Beschichtung auf Papier?
Esa-Matti Aalto: Wir arbeiten bereits seit 2016 mit namhaften Papierherstellern und Chemikalien-Lieferanten hier in Fribourg zusammen. Seitdem haben wir viele Entwicklungen erfolgreich in den Markt gebracht und erfahren eine immer größere Nachfrage aus der Industrie. Auch die Lieferanten von Chemikalien suchen den Kontakt mit uns, weil sie Zugang zu den Convertern haben möchten. Dieser Dreiklang aus Papierindustrie, Chemiesektor und Maschinenbau hat uns auf die Idee gebracht, hier in Fribourg alle Beteiligten zusammenkommen zu lassen. An diesem Standort liegt sozusagen das Epizentrum oder der Geburtsort vieler Produkte, die mittlerweile sehr gut im Markt etabliert sind. Uns hilft diese Veranstaltung dabei, die Interessengruppen zusammenzubringen und über den eigenen Horizont hinauszublicken.
PRO Flexconvert: In den Vorträgen des heutigen Tages wurde betont, wie sehr der Verpackungsmarkt insgesamt im Wandel ist. Welche Strategien leiten Sie daraus ab?
E.-M. Aalto: Die Gesetzgebung, sowohl national als auch auf EU-Ebene und global, richtet sich immer weiter auf Nachhaltigkeit aus. Beide Verpackungsarten – Kunststoff und Papier – haben ihre Daseinsberechtigung. Wir bedienen auch weiterhin beide Segmente. Wir sind aber bestrebt, das Thema Nachhaltigkeit so facettenreich wie möglich abzudecken. Dabei spielt Papier als nachwachsender Rohstoff, der sehr gut recycelfähig ist, eine entscheidende Rolle. Das heißt aber nicht, dass wir die Plastikindustrie vernachlässigen. Im Gegenteil: es wird da auch weiterhin Applikationen geben, die so durch Papier nicht erreichbar sind.
PRO Flexconvert: Es ist auffällig, dass die Chemie-Industrie beim Barrier Day sehr stark repräsentiert ist – inklusive eigener Vorträge. Wie können wir uns diese Partnerschaften im Detail vorstellen?
E.-M. Aalto: Wir haben hier am Standort Fribourg, aber auch in Bocholt, wirkliche Technologiezentren, die nicht ausschließlich dafür da sind, dass unsere Kunden Maschinenkonfigurationen testen können. Es handelt sich dabei auch um Entwicklungszentren. Lieferanten von Chemikalien kommen explizit auf uns zu, um ihre Formulierungen auf unseren Maschinen auszuprobieren. Wir sprechen hier von Partnerschaften, die teils über Jahrzehnte gewachsen sind. Wir suchen selbst auch immer wieder diesen Austausch mit der Chemie-Industrie, um neueste Konfigurationen und Applikationen, die möglicherweise zukunftsträchtig sind, vorab testen zu können.
PRO Flexconvert: In welchen Segmenten bewegen sich die Kunden, die Sie heute eingeladen haben?
E.-M. Aalto: Wir haben beim Barrier Day 2024 eine sehr heterogene Struktur, was ich als sehr positiv bezeichnen würde. Es sind Verpackungshersteller dabei, die teils auch Papierproduzenten sind. Hinzu kommen einige Newcomer, die sich unser Portfolio näher anschauen möchten, um möglicherweise neue Produkte zu launchen.
Dieser Artikel erschien in der PRO Flexconvert. Magazin für Converting Professionals, Ausgabe 4, 2024.
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